Keule
◄Oberschale
/ Topside / Tende Tranche
Die
Oberschale – international auch als Topside (UK) oder Tende Tranche (Frankreich)
bekannt – ist ein besonders mageres Teilstück aus der Keule des Rindes. Sie
zeichnet sich durch ihre feine Struktur, wenig Bindegewebe und gleichmäßige
Form aus.
Der
Oberschalendeckel eignet sich hervorragend für Rollbraten: klassisch gewickelt,
mit Kräutern verfeinert oder als Suppenrolle mit Gemüse gefüllt – er bleibt
saftig und aromatisch. Aus den mageren Zuschnitten der Oberschale gewinnt man
zudem ein kräftiges Gulasch, das durch seine Zartheit überzeugt.
Ein weiteres Highlight ist das Baby Top, das „kleine Filet“ der Oberschale: ein besonders zarter Muskel, der sich hervorragend für feine Steaks, Medaillons oder Kurzbratgerichte eignet.
Darüber
hinaus liefert die Oberschale bestes Material für feinstes Rauchfleisch, das
durch seine magere Struktur und seinen aromatischen Geschmack begeistert.
Ein vielseitiges Teilstück, das in der traditionellen Küche unverzichtbar ist
und durch seine Qualität sowohl für deftige Klassiker als auch für feine
Spezialitäten geschätzt wird.
Unterschale
/ Bottom Round / Semelle
Die
Unterschale – international auch als Bottom Round (USA) oder Semelle (Frankreich) bekannt – stammt aus der Keule des Rindes und ist ein besonders
mageres, großfaseriges Teilstück. Dank ihres geringen Fettgehalts eignet sie
sich hervorragend für lange Garzeiten und klassische Schmorgerichte wie
Gulasch, Rinderbraten oder Ragouts.
In
Österreich und Süddeutschland wird die Unterschale traditionell gerne für
gekochtes Rindfleisch verwendet, ebenso ist sie ein beliebtes Stück für
saftig-aromatische Rouladen. Beim langsamen Schmoren oder Sieden entfaltet sie
ihren vollen Geschmack und bleibt dabei angenehm zart.
Auch
international ist sie vielseitig geschätzt: In Italien dient die Unterschale
als Basis für Gerichte wie Brasato, während sie in den USA für Pulled
Beef oder im BBQ-Smoker verarbeitet wird.
Ein Teilstück, das mit Geduld und der richtigen Zubereitung seine volle Stärke
zeigt – kräftig im Aroma, vielseitig einsetzbar und ideal für traditionelle wie
moderne Küchenklassiker.
Semerrolle
(Schwanzstück, Schwanzrolle, Ronde
Gite)
Die
Semerrolle ist ein längliches, besonders mageres Teilstück der Rinderkeule.
Ihre feine Faserung und gleichmäßige Form machen sie vielseitig und gut
portionierbar.
Im Ganzen
zubereitet ergibt sie einen aromatischen Schmor- oder Bratenklassiker, der
durch Saftigkeit und feine Textur überzeugt. In einigen Ländern wird die
Semerrolle zudem zu kleinen Medaillons geschnitten und kurzgebraten serviert.
Darüber
hinaus eignet sie sich hervorragend für die Herstellung von Rauchfleisch:
Ob mild geräuchert oder luftgetrocknet, das magere Fleisch nimmt Gewürze
gleichmäßig auf und entwickelt dabei ein klares, unverwechselbares Aroma.
Ein Teilstück für Genießer, die mageres Fleisch mit feiner Struktur und reinen
Aromen schätzen.
Kugel
/ Knuckle / Rond de Tranche
Die Kugel –
international auch als Knuckle (USA) oder Rond de Tranche (Frankreich) bekannt –
liegt im Vorderteil der Rinderkeule und ist ein mageres, feinfasriges
Teilstück. Durch ihre Zartheit und die gleichmäßige Struktur ist sie besonders
vielseitig in der Küche einsetzbar.
Aus der
Kugel entstehen hervorragende Steaks, die kurzgebraten oder gegrillt ihr volles
Aroma entfalten. In Deutschland und Österreich ist sie ein geschätztes Stück
für Rouladen, in Italien wird sie gerne für zartes Carpaccio verwendet. Auf dem
Grill – etwa nach der brasilianischen Churrasco-Methode – zeigt sie sich
aromatisch-saftig mit feiner Kruste.
Ebenso
eignet sich die Kugel für Gulasch, Geschnetzeltes oder zarte Braten. Ihr
mageres, sauberes Fleisch ist außerdem ein idealer Rohstoff für luftgetrocknete
Spezialitäten wie Bresaola aus Norditalien oder auch für feines
Rauchfleisch.
Ein Teilstück, das durch seine Vielseitigkeit überzeugt und sowohl in der
traditionellen Hausmannskost als auch in der internationalen Küche geschätzt
wird.
Steakhüfte
/ Rump
Heart / Coeur de Rumsteck
Die
Steakhüfte – auch Rump Heart genannt – ist ein besonders feinfaseriges und
mageres Teilstück aus der Keule des Rindes. In Frankreich wird sie gerne als Cœur
de Rumsteck angeboten und ist dort wie auch in vielen anderen Ländern ein
geschätzter Klassiker für Kurzgebratenes.
Durch ihre
zarte Struktur und den milden Geschmack eignet sich die Steakhüfte perfekt für
Steaks, Medaillons oder als zarter Braten im Ganzen. Auf dem Grill – besonders
nach der brasilianischen Churrasco-Methode – zeigt sie ihr volles Potential:
saftig, aromatisch und mit feiner Kruste. Gleichzeitig ist sie auch
hervorragend für Geschnetzeltes, Spieße oder leichte Schmorgerichte geeignet.
Ein vielseitiges Stück für alle, die Genuss und Abwechslung lieben.
Tafelspitz / Picanha oder Tapilla / Culotte
Der
Tafelspitz, in Brasilien und Portugal als Picanha eine wahre
Nationalspezialität, zählt zu den begehrtesten Teilstücken vom Rind. Das
charakteristische, goldbraun knusprig gebratene Fettdeckel sorgt für intensives
Aroma und macht das Fleisch besonders saftig.
Besonders
berühmt ist die Zubereitung nach der traditionellen Churrasco-Methode:
am Spieß über offener Glut gegrillt, wo die Picanha ihr unvergleichliches Aroma
und ihre saftige Textur entfaltet. Auch in Österreich genießt der Tafelspitz
als klassisch gekochte Spezialität einen besonderen Stellenwert.
Ob traditionell, modern oder nach südamerikanischer Art zubereitet – dieses
Stück ist Genuss pur und ein Höhepunkt jeder Tafel.
Bürgermeisterstück
(Pastorenstück) Tri Tip
oder Rump
Tail, Aiguillette Baronne
Das
Bürgermeisterstück – international auch als Tri Tip bekannt – ist ein
dreieckiges Teilstück aus der Keule, das unterhalb der Hüfte liegt. In
Deutschland wird es auch Pastorenstück genannt.
Der Name
geht auf alte Dorftraditionen zurück: Wenn früher geschlachtet wurde, war es
üblich, die feinsten und zartesten Stücke dem Bürgermeister oder dem Pastor
zuzuteilen – und genau dieses Teil galt als besondere Delikatesse.
Charakteristisch
ist seine feine Marmorierung, die beim Braten oder Grillen für Saftigkeit und
ein intensives Aroma sorgt. Im Ganzen gegart, ergibt es einen Schmor- oder
Festtagsbraten mit kernigem Biss und kräftigem Geschmack. Auf dem Grill
entwickelt es – besonders bei der Zubereitung im Ganzen – ein unverwechselbares
Aroma und wird gerne nach amerikanischem Vorbild als Tri Tip Steak serviert.
Neben seiner
Eignung für Braten und Kurzbraten wird das Bürgermeisterstück in manchen
Regionen auch zu Rauchfleisch verarbeitet. Durch die feine Faserung
lässt es sich besonders dünn aufschneiden und bietet ein klares, würziges
Aroma.
Ein geschichtsträchtiges Teilstück: Von alters her den Würdenträgern
vorbehalten, heute für alle Feinschmecker ein Genuss – ob kurzgebraten,
geschmort oder als zartes Rauchfleisch veredelt.
Rosenstück
/ Heel Muscle / Nerveux
Das
Rosenstück – auch als Kniekehlfleisch bekannt – liegt an der Unterschale der
Rinderkeule. Es ist ein feinfaseriges Teilstück mit leichter Sehnenstruktur,
die bei längerer Garzeit weich wird und für besonders aromatisches Fleisch
sorgt.
Sein
mageres, sauberes Fleisch macht das Rosenstück ideal für Schmorgerichte wie
Gulasch oder kräftige Ragouts. Ebenso eignet es sich hervorragend als
Suppenfleisch: Beim langsamen Kochen bleibt es saftig und verleiht der Brühe
einen intensiven Geschmack.
Regional
wird es vielfach geschätzt: In Österreich klassisch als Einlage im Tafelspitz
mit Wurzelgemüse, in Deutschland für deftige Eintöpfe und Schmorgerichte,
und in Frankreich traditionell im Pot-au-Feu.
Ein Teilstück, das durch seine feine Faserung und sein kräftiges Aroma
überzeugt – perfekt für die langsame, traditionelle Küche und Liebhaber
authentischer Fleischgerichte.
Spidersteak
/ Fledermausstück / Araignée / Ojo de bife de cadera
Das
Spidersteak – auch Fledermausstück genannt – ist ein kleiner, stark
marmorierter Muskel aus dem Beckenbereich nahe des Hüftknochens. Die
charakteristische Maserung erinnert an ein Spinnennetz (Araignée in
Frankreich).
Pro Tier
gibt es zwei Spidersteaks, jeweils links und rechts – insgesamt also nur
sehr wenig Ausbeute, was dieses Stück so besonders macht. In Spanien und
Lateinamerika ist es unter dem Namen Ojo de bife de cadera bekannt.
Kurz
gebraten oder gegrillt zeigt es intensives Aroma, Saftigkeit und kernigen Biss
– ein echter Geheimtipp für Kenner.
Bein / Beef Shank / Jarret
Das Bein –
international als Beef Shank oder Jarret bekannt – stammt aus den
Vorder- und Hinterbeinen des Rindes. Das kräftige Fleisch mit seinen Sehnen
wird beim langen Schmoren butterzart, die Gelatine sorgt für sämige Saucen und
vollmundigen Geschmack.
Typisch ist
die Beinscheibe, quer geschnitten mit Röhrenknochen. Das darin
enthaltene Knochenmark verleiht Suppen und Eintöpfen nicht nur Tiefe und Aroma,
sondern liefert auch wertvolle Nährstoffe. Ein weltberühmter Klassiker ist das
italienische Ossobuco alla Milanese, bei dem die Beinscheiben langsam
geschmort und mit Gremolata serviert werden.
Während
heute oft auf Instantbrühe zurückgegriffen wird, ist eine langsam gekochte
Suppe aus Beinscheiben deutlich gesünder, nährstoffreicher und geschmacklich
unvergleichlich – ein Gericht, das man unbedingt wiederentdecken sollte.
Auch in der
modernen BBQ-Kultur hat das Bein seinen Platz: Als imposanter Beef Hammer im Smoker langsam gegart, wird es außen knusprig, innen butterzart und
aromatisch – ein echtes Highlight für Grillfreunde.
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